Mit Baumgarten, Lambert & Co. durch die fruchtbaren Ebenen (auch ausgedehnten Sümpfe, seichteren Tümpel und den einen oder anderen schmuddeligen Tunnel) der Philosophie des 18. Jahrhunderts
Sie sind, auf welchen seltsamen Pfaden auch immer, auf die (dauerhaft) sehr provisorische Homepage eines zur Zeit (endlich!) wieder einmal befristet angestellten Philosophiehistorikers geraten. Sie finden hier unter anderem einen ausführlichen Lebenslauf und ein aktuelles Publikationsverzeichnis. Gelegentlich will ich auch Neues aus meinen gerade bearbeiteten Projekten berichten; einige Schwerpunkte, die sich nicht mehr so schnell ändern, erkennen Sie schon in der Seitennavigation. Als Spielwiese habe ich die Unterseite »Unprofessionelles« angelegt, auf der es auch ’mal recht persönlich zugehen kann, aber immer so, dass auch die Fachbesucher dieser Seite gerne hineinschauen dürfen. Hier auf der Startseite kann man in antichronologischer Ordnung lesen, was mich beschäftigt (hat):
… nimmt mich das Projekt der Edition der Moehsen-Papiere fast völlig in Anspruch. Nebenbei kann ich zwar verkünden, dass bei Wehrhahn in Hannover der Band zur Moehsen-Tagung (s. unten zum zweiten Quartal 2022) im August erschienen ist. Allein, es gibt ein erhebliches Problem mit der Auflage, möglicherweise ist sie komplett fehlerhaft. Den zahlreichen ungeduldigen Kaufinteressenten empfehle ich abzuwarten, bis ich hier die Verfügbarkeit fehlerfreier Exemplare vermelden kann.
Allerdings habe ich den im Buch erwähnten Anhang zu meinen Vortragsfolien mit der Liste der mir bekannten Erstveröffentlichungen von Manuskripten aus den Moehsen–Papieren aktualisiert; falls dies jemand liest, der diese Folien samt Anhang schon heruntergeladen hat, möge er sich die neue Version beschaffen.
Falls es sich tun lässt, möchte ich von ein paar Büchern berichten, die ich kürzlich gelesen habe, von Peter Brückners »Das Abseits als sicherer Ort«, Hans Werner Richters »Rose rot, Rose weiß« (ich sollte es mit Kästners »Fabian« vergleichen, aber dazu müsste ich den noch einmal lesen – was andererseits Spaß machen dürfte), vielleicht von dem merkwürdigen Roman »Allegro Pastell« von Leif Randt, aber ganz sicher nicht von Dörte Hansens Blut-Boden-und-Meer-Schmarrn »Zur See« … Gut möglich freilich, dass ich lieber mehr lese, als über Gelesenes zu schreiben.
… fand in Göttingen die von Philipp-Alexander Hirsch, Gideon Stiening und Dieter Hüning organisierte Tagung zu Ernst Ferdinand Klein (7. bis 9. Oktober) statt. Das Aufeinandertreffen von Wissenschaftlern, die sich in ganz verschiedenen Disziplinen mit Klein beschäftigen, hat zu lebhaften und sicher für alle Beteiligten lehrreichen und fruchtbaren Diskussionen geführt. (Dem Ablauf nach war sie denkwürdig, weil ein Bombenfund in der Göttinger Innenstadt schon nach dem ersten Vortrag zu einer Verlegung der Veranstaltung nötigte, und zwar ganz aus dem Zentrum und dem Campus hinaus. Dank der großartigen Improvisationstalente und der im Laufe des Tages stark strapazierten Unermüdlichkeit des Leitungsteams und der studentischen Hilfskräfte haben wir so rechtzeitig im Veranstaltungsraum eines KHG-Wohnheims Unterschlupf gefunden, dass das ganze geplante Programm ablaufen konnte. Die Wanderung zum Wohnheim, die Atmosphäre, das anschließende gemeinsame Abendessen (natürlich auch in einem ganz anderen Lokal als geplant) und der abenteuerliche Weg in Ersatzunterkünfte oder ins Hotel (als die Evakuierung um zwanzig vor eins in der Nacht aufgehoben werden konnte – herzlichen Dank übrigens an den Kampfmittelräumdienst) … verlangen nach einer Schilderung durch einen Autor, der mindestens genug Talent hat, ein Drehbuch zu einem Roadmovie zu verfassen.
Ich muss mich darauf beschränken, hier die Folien zu meinem Vortrag (gehalten vom roten Sofa der Wohnheimkneipe aus, mit dem überaus freundlichen und langmütigen Sektionsleiter an meiner Seite) anzubieten; ich habe sie anschließend geringfügig bearbeitet und um eine Folie (Nr. 8) mit Stichpunkten zum vorläufigen Fazit des Vortrags ergänzt.
Anschließend konnte ich eine erste
Liste von Errata und Addenda
(der Link führt aber zur aktuellen Version vom 22.09.2022) zu unserer
Edition von Lamberts ›Monatsbuch‹
fertigstellen; sie steht auch auf der Homepage der ehemaligen Arbeitsstelle Lambert-Edition den Benutzern des Supplementbandes zur Verfügung. Auch an dieser Stelle danke ich den Hinweisgebern und bitte die Leser des Bandes weiterhin darum, uns entdeckte Fehler und ergänzungsbedürftige Stellen mitzuteilen!
… schreibe ich einen inhaltlichen Teil der Einleitung in unsere Neuedition des Monatsbuches (in der ich einige Beobachtungen zur Vielseitigkeit Lamberts und zur davon vielleicht behinderten, bislang jedenfalls wenig untersuchten Rezeption seines Schaffens – sieht man vom notorischen Fall Immanuel Kant ab – unterbringen werde);
… habe ich mehr Mühe, als mir lieb ist, mit der Migration dieser Homepage, aber dafür kann ich hie und da Fehler verbessern;
… habe ich von der alphabetischen Erfassung der Bücher in Lamberts Nachlasskatalog (s. u. unter ‚zweites Halbjahr 2016‘) eine leicht verbesserte Version (0.6) hochgeladen: Mittlerweile sollten die Verweise auf Wardas Verzeichnis der Bücher Kants vollständig sein (d.h. der Benutzer meiner Textdatei erkennt, wenn auch in Kants Nachlass ein Buch vorhanden war, das Lambert besaß – der alte Kant war freilich kein Büchersammler, deshalb kann man aus dem Fehlen eines Titels in Wardas Katalog im Regelfall nichts ableiten), und die Hinweise auf das Verzeichnis von Lamberts Rezensionen in unserem Supplementband (s. hier unter Lambert, ›Monatsbuch‹ ) werden allmählich zahlreicher.
… hat mir Clemens Schwaiger Sonderdrucke von zwei neuen Publikationen geschickt, auf die ich fürs Erste einfach hinweise:
… bin ich immer noch mit der Einleitung zur ›Monatsbuch‹-Edition beschäftigt, derzeit hauptsächlich mit der ›Gebrauchsanleitung‹, also der technischen Beschreibung der verschiedenen Teile;
… korrigiere ich den mittlerweile (praktisch) vollständigen Rohtext der Erstauflage der
Metaphysica (die erste Variante, der einigermaßen vorlagentreue Basistext, wird bald verwendbar sein);
… halte ich an der Universität Mannheim ein Proseminar »Argumente für den Rationalismus. Leibniz’ Antwort auf Locke in den
Neuen Abhandlungen über den menschlichen Verstand« ab, das wenige, aber engagierte Teilnehmer hat und mir großen Spaß macht.
… arbeite ich noch an der Einleitung zur ›Monatsbuch‹-Edition, die übrigen Teile sind inhaltlich und weitgehend auch redaktionell fertig;
… erstelle ich peu à peu einen digitalen, durchsuchbaren Text der ersten Auflage der Baumgartenschen
Metaphysica von 1739. Auch die Variantenverzeichnisse (mit den Wortlautabweichungen der 2. und 3. Aufl. von der 4. bzw. dem Editionstext), die dem Indexband von 2016 (s. unter Dezember 2016) in Ergänzung der Gawlick/Kreimendahl-Edition von 2011 beigegeben sind, berücksichtigen die Erstausgabe wegen der schieren Quantität der Abweichungen von allen späteren Auflagen nicht. In text- und sprachgeschichtlicher Hinsicht wäre es aber nützlich, wenn man die Ausgabe von 1739 bequem und auch computergestützt mit den anderen vergleichen könnte … Ich habe das Open-source-Scanprogramm »tesseract« auf die Antiqua dieser Ausgabe trainiert und komme daher (sozusagen nach Feierabend) mit dem Scannen und korrigieren des Textes, der unangenehmerweise im Original bereits von Druckfehlern strotzt, leidlich voran;
… möchte ich den Besucher unbedingt auf eine sachlich gewichtige Neuerscheinung zu Baumgarten hinweisen:
Alexander Aichele:
Wahrscheinliche Weltweisheit. Alexander Gottlieb Baumgartens Metaphysik des Erkennens und Handelns, Hamburg: Meiner 2017 – Nach allem, was ich bisher darüber gehört habe, verspricht das Buch, die deutsche Diskussion über Baumgarten auf ein neues Niveau zu heben.
»Auch eine Beschäftigung für einen erwachsenen Menschen, im 18. Jahrhundert wie im Müllkasten herumzufingern!«
Erich Kästner,
Fabian
der Sie immer noch auf dieser Seite sind: ich würde mich freuen, wenn Sie gelegentlich wieder hier hereinschauen würden und so (hoffentlich) die Fortschritte im Auf- und Ausbau der Homepage begleiten.
Armin Emmel
Auch das ist eine kleine Baukasten-Homepage, die leider nicht ganz so bescheiden daherkommt wie meine erste.
Letzte Änderung:
30.08.2023, 19 Uhr
© Armin Emmel